Wie man im Terminkalender sieht, ist auch das sonst so vielfältige und große Angebot an Poetry Slams in Berlin wegen der Corona-Pandemie gehörig zusammengeschrumpft. Ab und zu gibt es zwar eine Online-Stream-Variante, aber davon abgesehen zieht sich die Berliner Slamily gezwungenermaßen zurück und hofft, bald wieder auf die Bühne zu kommen. Mit neuen Texten vielleicht.
Das neue Schreiben fällt jedoch gar nicht so einfach, wenn man in seinen vier Wänden eingesperrt sitzt, sich abwechselnd über seine wirtschaftliche Zukunft als Bühnenkünstler*in oder um die Verbreitung des Virus sorgt. Jetzt hat man so viel Zeit, aber die Inspiration kommt trotzdem nicht von selbst. Und so verbringt man die Tage damit, die neusten Nachrichten unter dem Stichwort „Corona“ zu googlen, in seinem Facebook Feed nach Hinweisen auf Soforthilfe-Pakete zu scrollen und sich zu überlegen, was man eigentlich macht, wenn es noch länger dauert als gehofft.
Wir vom Berliner Slam-Kollektiv Kiezpoeten haben uns das alles zum Anlass genommen, einen Schreibwettbewerb auszurufen – zum einen, um einen Anlass zum Schreiben zu geben, zum anderen, um die Slamily ein bisschen zu unterstützen – denn für die Gewinner*innen hauen wir auch ein paar Preisgelder raus, für den ersten Platz 150€. Das Geld kommt aus unserer Kollektivkasse, die wir eigentlich für unsere Werbung, Programmhefte und so weiter ansparen.
Man sagt ja, ein Schreibwettbewerb sei nur für diejenigen wichtig, die ihn ausschreiben. Das ist natürlich ein bisschen gemein und finden wir nicht, denn wir haben auch schon selbst oft genug an welchen teilgenommen. Aber, seien wir ehrlich! Natürlich sind wir auch ein bisschen eigennützig – wir hoffen, dass nach dem Lock-Down ein Haufen guter neuer Texte auf unsere Bühnen kommt. Und vielleicht auch von ein paar Neulingen, die sich bisher noch gar nicht auf die Bühne getraut haben. Die wollen wir mit extra „Newcomer“-Preisen besonders locken. Denn davon lebt ja unser Format auch.
Eure Texte könnt ihr einreichen unter kiezpoeten.com/schreibwettbewerb, da findet ihr auch alles über die Formalien, also vor allem wie lang der Text sein soll. Im besten Fall natürlich so lang, dass er sich auch gut auf einer Bühne machen würde. Dann freuen wir uns alle noch mehr auf das Ende der Corona-Krise.
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